Olivenöl wird von vielen Müttern genutzt, um die trockene und schuppende Haut ihrer Neugeborenen zu pflegen. Wissenschaftler aus Manchester gingen nun der Frage nach, inwiefern sich natürliche Öle für die Babyhaut-Pflege eignen, oder ob sich diese unbehandelten Öle gegebenenfalls nachteilig auf die Haut der Neugeborenen auswirken.
Im Rahmen einer Studie wurden 115 Säuglinge für die Dauer von einem Monat zweimal täglich entweder mit Olivenöl, mit Sonnenblumenöl oder gar nicht eingerieben. Die Wissenschaftler führten vor Beginn der kosmetischen Behandlung sowie nach dem Behandlungszeitraum Untersuchungen durch, um Aussagen zum klinischen Zustand der Neugeborenen-Haut zu erfassen.
Bei der Auswertung zeigte sich, dass das Einreiben mit den beiden Ölen zu einem verbesserten Fett- und Feuchtigkeitsgehalt der Haut bei den Neugeborenen führte. Bei näheren spektroskopischen Untersuchungen konnte jedoch in der Haut keine verbesserte Zusammensetzung des Fettmusters festgestellt werden.
Die Ergebnisse lassen die Wissenschaftler sogar annehmen, dass die natürliche physiologische Zusammensetzung der Babyhaut nach dem regelmäßigen Einölen eher nachteilig beeinflusst wurde. Sicherlich stehen für konkretere Aussagen noch weitere Untersuchungen an. Die Studienautoren weisen aber darauf hin, dass zum jetzigen Zeitpunkt der vorliegenden Ergebnisse natürliche Öle nur unter Vorbehalt eingesetzt werden sollten.
Im Rahmen der Babyhaut-Pflege müssten natürliche Öle nach dem jetzigen Stand der Forschung nicht unbedingt von Vorteil sein. In einer Studie mit Erwachsenen konnte beispielsweise beobachtet werden, dass sich Olivenöl im Vergleich zum Sonnenblumenöl eher nachteilig auf die natürliche Barriere der Haut auswirkte.
Es wird empfohlen, bei der Pflege junger Kinderhaut möglicherweise vorerst auf solche Produkte zurückzugreifen, deren Unschädlichkeit und Wirksamkeit offiziell nachgewiesen ist.
Cooke A et al.
Olive oil, sunflower oil or no oil for baby dry skin or massage.
Acta Derm Venereol
3/2016; 96: 323-330.